Im Jahre 1992 suchte ein Mitarbeiter der Dow Corning S.A. aus Midland (Michigan) nach einer neuen Lösung, um Flüssigkeiten und Pulver effizienter zu lagern. Die Rede ist von Olivier J. L. D’Hollander, der mit seiner Idee, der eines modernen Kunststoff IBCs, neue Standards setzen sollte. Zum damaligen Zeitpunkt wurden insbesondere zylindrische 200 Liter Fässer genutzt. Der Transport solcher Behälter war meist umständlich, was insbesondere durch die schlechte Stapelbarkeit und die aufwendige Ladungssicherung gegeben war. Weiterhin war die Entnahme der gelagerten Flüssigkeiten in der Regel nur von oben möglich, was hohen Aufwand und komplexe Geräte voraussetzte. Besonders ärgerlich war in diesem Sinne auch der sogenannte „Totraum“ zwischen den Fässern. Durch ihre zylindrische Form kam es beim Stapeln von vier Fässern auf einer Palette zu einem Raumverlust. Viele dieser Probleme sollten durch die Einführung fortan Geschichte sein!
Im Jahr 1993 meldete D’Hollander sein Patent an und schon bald begannen viele Firmen auf aller Welt mit der Entwicklung eigener IBCs. Auch in Deutschland entstanden schon bald globale Player auf dem IBC-Markt, wie die Firmen Schütz, Werit oder Roth. Der Aufstieg des IBCs war fortan kaum aufzuhalten. Er integrierte sich in vielen Branchen als universelles Medium. Angefangen bei Chemie-, Nahrungsmittel- oder Pharmakonzernen, bis hin zur Speicherung von Wasser oder Abfällen. Selbst in privaten Gärten findet sich der IBC bei dem ein oder anderen Hobbygärtner wieder.
Seit der Entwicklung des ersten IBCs stieg die Zahl der Container auf dem globalen Markt stetig an. Marktanalysen zeigen, dass allein heute mehr als 200 Millionen IBCs weltweit im Umlauf sind, Tendenz steigend. Es wird davon ausgegangen, dass der Siegeszug des Allzweckcontainers auch in den kommenden Jahren anhält. Doch auch der hoch im Kurs stehende IBC ist nicht in allen Bereichen perfekt. Es besteht die Gefahr, dass die Container durch Stöße beschädigt werden und somit ihre Fluide, die unter Umständen Schaden an Mensch und Umwelt verursachen, entweichen. Weiterhin werden sie nicht immer effizient genutzt, was dazu führt das sie teilweise bis zu 80% ihrer Einsatzzeit leer sind. Durch die globale Vernetzung der Märkte und das ständige Wachstum der Flotten wird zudem davon ausgegangen, dass rund 20% der IBCs bei Auslieferungsprozessen verloren gehen. Das hat nicht nur Auswirkungen auf die Investition der Besitzer, sondern fügt auch dem derzeit angeschlagenen Klima schaden zu.
Um die den Einsatz von IBCs effizienter zu gestalten, wird die Forderung nach mehr Automation und Nachhaltigkeit immer lauter. Während der im Juni stattfindenden Safer-Chemicals-Conference 2020 des Verbandes ECHA (European Chemicals Agency) wurden auch die Potentiale für zukünftige Lösungen zum Tracking von Containern und zur automatischen Erfassung von Inhalten hervorgehoben. Weiterhin untersucht der Verein „Cradle-to-Cradle e.V.“ seit 2012 stetig nach Chancen, um eine ökoeffizientere Kreislaufwirtschaft von Container und Behältern zu erreichen. Um das zu erreichen werden smarte und digitale Lösungen gebraucht, die auch in Zukunft durch ihre Nutzer leicht verständlich und bedienbar gestalten.
Eine Chance diesen Anforderungen gerecht zu werden, ist die Vernetzung von IBCs mit der Packwise Smart Cap. Das Gerät bietet die Möglichkeit, einen digitalen Zwilling eines Containers zu erzeugen. Dadurch sollen dem Besitzer relevante Informationen zu Füllstand, Temperatur, Bewegung, Standort und eventuellen Kollisionen bereitgestellt werden. Der IBC wird somit rund um überwacht. Seine Details stehen mit einem einfachen Login in eine personalisierbare App allzeit bereit. Der IBC soll so, neben seiner Funktion als Verpackung, zum Qualitätsmanager und Produkt- oder Lagerplaner avancieren. Schlussendlich soll mit seiner Unterstützung ein umfänglicher Einblick in die Nutzung von Containern gegeben werden, um mögliche Ansatz für ökonomische und ökologische Kreisläufe zu bieten.